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Wie der Januar, so das ganze Jahr?


Am Anfang des neuen Jahres werden Anleger gelegentlich wieder mit Schlagzeilen konfrontiert, in denen vom „Januar-Effekt“ die Rede ist.


Laut dieser Theorie kann die Preisentwicklung am Aktienmarkt im Januar einen Hinweis darauf geben, ob die Werteentwicklung eher positiv oder negativ sein wird. Mit anderen Worten: Wenn die Rendite im Januar negativ ist, würde dies auf einen fallenden Aktienmarkt im weiteren Jahresverlauf hindeuten, während im Falle einer positiven Januar-Rendite ein Anstieg zu erwarten wäre.


Wir haben diese Theorie am Beispiel der Vereinigten Staaten überprüft, für die mehr als 90 Jahre verlässliche Daten vorliegen. Waren die Januar-Renditen der 500 größten US-amerikanischen Unternehmen, die im S&P 500 notiert sind, in der Vergangenheit ein verlässlicher Indikator dafür, was im restlichen Jahr zu erwarten war? Sollten Anleger Aktien verkaufen, wenn die Renditen im Januar negativ sind? Abbildung 1 zeigt die monatlichen Renditen des S&P 500 Index für jeden Januar seit 1926, im Vergleich dazu die Renditen der jeweiligen nachfolgenden elf Monate (d. h. von Februar bis Dezember). In ungefähr 60% der Fälle folgte auf eine negative Januar-Rendite eine positive Rendite von durchschnittlich rund 7% in den nachfolgenden elf Monaten.



Nach einem enttäuschenden Januar könnten, den Daten zufolge, durch ein Verlassen der Aktienmärkte, Opportunitätskosten entstehen. Dies wird am Beispiel 2016 deutlich: In den ersten beiden Wochen dieses Jahres lag die Rendite des S&P 500 bei -7,93%, dies war seit Beginn der Aufzeichnungen die schlechteste in diesem Zeitraum. Obwohl die Rendite gegen Ende des Monats wieder im positiven Bereich lag, gab der S&P 500 im Januar 2016 eine Rendite von -4,96% aus, was damit die neuntschlechteste Januar-Rendite zwischen 1926 und 2017 war. Allerdings sorgte ein anschließender Anstieg um 18% zwischen Februar und Dezember dafür, dass die Gesamtrendite des Kalenderjahres fast 13% erreichte.


Anleger, die auf die Wertentwicklung im Januar mit dem Verkauf ihrer Aktien reagiert hatten, haben somit die Gewinne verpasst, die andere Anleger erzielt haben, die ihrem Portfolio treu geblieben sind. Dies ist ein anschauliches Beispiel dafür, welche negativen Ergebnisse resultieren können, wenn man Anlageempfehlungen, die auf einem sogenannten „Effekt“ basieren, folgt.


FAZIT

Auf lange Sicht haben die Finanzmärkte Anleger belohnt. Anleger erwarten für das von ihnen angelegte Kapital eine positive Rendite und in der Vergangenheit gewährleisteten die Aktien- und Anleihenmärkte einen beachtlichen Vermögenszuwachs. Während Anleger sich


auf 2018 und was das Jahr bringen kann, vorbereiten, sollte nicht vergessen werden, dass häufige Änderungen einer Anlagestrategie die Wertentwicklung beeinträchtigen können. Statt zu versuchen den Markt anhand von Vermutungen, Schlagzeilen oder Indikatoren zu übertreffen, können disziplinierte Anleger den Markt langfristig für sich arbeiten lassen.

 

RISIKEN: Kapitalanlagen beinhalten Risiken. Der angelegte Kapitalwert sowie die daraus erzielte Kapitalrendite unterliegen Schwankungen, sodass der Wert der Anteile eines Investors bei Rückgabe über oder unter dem Erwerbskurs liegen kann. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit stellt keine Garantie für zukünftige Entwicklungen dar. Es gibt keine Garantie dafür, dass Strategien erfolgreich sind.

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